Zurück zur Natur
Reformhäuser haben in Deutschland eine rund 130-jährige Geschichte, die 1887 mit der Gründung eines Einzelhandelsgeschäftes in Berlin begann. Damals eröffnete Carl Braun, Unternehmer und Mitglied eines Naturheilvereins, ein Textilgeschäft mit dem Namen „Gesundheits-Zentrale".
Zur gleichen Zeit entwickelte sich die sogenannte Lebensreformbewegung als Reaktion auf die Industrialisierung, die Moderne und das Wachstum der Städte. Bei vielen Menschen kam es zu einer Rückbesinnung auf die Natur und Gesundheit. Man wünschte sich unbelastete Lebensmittel, soziale Gerechtigkeit und eine gesündere Lebensweise. Deshalb ernährten sich die Anhänger dieser Bewegung vegetarisch, interessierten sich für Naturheilmittel, engagierten sich gegen den Alkoholkonsum oder schlossen sich Freikörperkulturbewegungen an. Sie alle zählten zu den Lebensreformern.
Methoden wie die Kneipp-Medizin fanden immer mehr Anhänger und neue Produkte wie Vollkornbrot oder Körperöle eroberten den Markt. Für Carl Braun bedeutete dies eine immer größere Nachfrage nach zusätzlichen Produkten zu seinen Textilien. Sein Sortiment wuchs. Nach und nach wurden ähnliche Geschäfte eröffnet. So auch vom Wuppertaler Karl August Heynen. Er war der erste, der sein Einzelhandelsgeschäft „Reformhaus" nannte, ein Name, der sich etablierte.
Die Reformhäuser waren die ersten Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland, die naturbelassene Lebensmittel und Körperpflegemittel anboten. Diesem Grundsatz sind sie bis heute treu geblieben.
(Quelle Foto: „Bundesarchiv Bild 183-H0828-0206-002, Berlin, Karl-Marx-Allee, Reformhaus“ von Bundesarchiv, Bild 183-H0828-0206-002 / CC-BY-SA. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File)